Stimmungsübertragung

Wer kennt es nicht? Gestern noch hat das neu erlernte Signal “Platz” geklappt, heute nicht mehr. Jetzt fragst Du Dich sicherlich ob Dein Hund so schnell vergessen kann?

Wenn Du das Platz gut aufgebaut hast und Du Dir sicher bist, dass Dein Hund es mit dem Signal sicher verknüpft hat, hat er es sicherlich nicht innerhalb eines Tages vergessen.

Auch ist es unwahrscheinlich, dass Dein Hund aus Protest (dieses Gefühl kennen Hunde nicht!) Dein Signal heute nicht mehr umsetzt.

Versuche einmal Dich selbst zu hinterfragen

  • In welcher Stimmung bist Du heute?
  • Hattest Du Stress in der Arbeit und hast den noch nicht so ganz abgeschüttelt?
  • Bist Du heute vielleicht etwas ungeduldiger als gestern?
  • Hast Du gerade eben vielleicht gar keine Lust zu trainieren, hast aber später keine Zeit mehr, und willst Euer Training nicht schleifen lassen?

All das wirkt sich auf Deine Stimmung aus. Und Deine Stimmung ist entscheidend für ein erfolgreiches, lustiges und angenehmes Training. Denn Dein Gemütszustand bleibt Deinem Hund nicht verborgen. Im Gegenteil: oft erkennen wir unsere Laune erst wenn wir unseren Hund, der wie ein vorgehaltener Spiegel funktioniert, beobachten. Oft ist uns selbst gar nicht bewusst, dass wir gerade gestresst oder schlecht drauf sind. Wenn dann unser Hund beispielsweise verunsichert ist, vielleicht “seine eigenes Ding macht” oder unmotiviert ist nennt man das Stimmungsübertragung.

Wenn Du nun also mit dem Training beginnen möchtest, hinterfrage Dich ehrlich und selbstkritisch vorher:

  • Wie ist Deine Situation heute?
  • Wie ist Deine eigene Stimmung?

Solltest Du jetzt bemerken, dass Du nicht ganz bei der Sache bist oder eigentlich lieber etwas anderes tun würdest, hast Du zwei Möglichkeiten:

  1. Lass das Training sein, und leg lieber eine Spiel- oder Kuschelrunde mit Deinem Hund ein (danach geht es Dir bestimmt besser 😉 ). Davon habt Ihr beide etwas.
  2. Oder Du veränderst bewusst Deine Stimmung. Das kann über Entspannungs- oder Motivationsübungen funktionieren.

Entspannung kann auf den Punkt trainiert werden

Dafür bietet sich Autogenes Training an. Vereinfacht erklärt, konzentriert man sich dabei auf seinen Körper und seine Atmung, blendet die Umwelt aus und fokussiert sich ganz auf sich. Dazu werden fast überall tolle Kurse angeboten. Mit einem guten Buch über autogenes Training kann man aber auch schon viel erreichen.

Weiterhin kann Yoga oder Meditation helfen.

Ein einfaches und schnelles Mittel, was gegen schlechte Laune funktioniert: stell Dich unbeobachtet vor den Spiegel und lächle Dich selbst an. Daraus kann ein lautes Lachen werden oder Du schneidest Dir selbst Grimassen. Innerhalb weniger Minuten hast Du die schlechte Laune und deren Gründe vergessen 😉

Und jetzt kann das Training beginnen!

Jetzt kann das Training beginnen. Genau dann, wenn Du entspannt, gut gelaunt und motiviert bist. Setz Dich selbst und Deinen Hund nicht unter Druck. Und sollte es jetzt noch immer nicht klappen mit dem Platz, ist das kein Beinbruch. Geh einen oder mehrere Trainingsschritte zurück, übt noch einmal die Grundlage und beendet das Training mit einem Erfolg und einem positiven Gefühl. Dann habt Ihr morgen auch wieder Spaß, weiter zu machen 🙂

Viel Spaß beim Trainieren mit guter und positiver Stimmung.

Du kannst gerne in den Kommentaren oder per E-Mail über Deine Erfahrungen berichten. Wenn Du noch Fragen hast, kannst Du mir die ebenfalls schicken.